Willkommen in meinem Literatursalon
Irmtraud_Gutschke

Lesen macht glücklich, weil es uns sagt, wer wir sind und wer wir sein wollen, weil wir über uns hinauswachsen, in fremder Haut erleben dürfen, was uns sonst verschlossen bliebe. Heutzutage scheinen wir ja in Informationen zu ertrinken und haben doch das Gefühl, dass uns Wichtiges fehlt. Was ich suche, sind Bücher, die in diesem Sinne nachdenklich machen, ja auch solche, von denen ein Leuchten ausgeht. Viele Jahrzehnte habe ich als Literaturredakteurin mit Hunderten, ja Tausenden von Texten zu tun gehabt, auch selber Bücher geschrieben. Die Neugier auf Neues will ich hier mit anderen teilen.

„literatursalon.online“: Stellen Sie sich vor, wir sind zusammen in einem schönen Saal, und Sie möchten von mir wissen, was sich zu lesen lohnt. Was interessiert Sie denn, frage ich zurück. Politische Sachbücher? Gute Romane und Erzählungen? Spannende Krimis? Bildbände, die man immer wieder betrachten möchte? Mit meiner Auswahl lade ich Sie zu Ihren eigenen Entdeckungen ein.

Irmtraud Gutschke

Wenn Sie mehr über mich erfahren wollen - meine Biografie, meine Bücher und Veranstaltungen - , schauen Sie auf meine Webseite www.irmtraud-gutschke.de

Harenberg Kalender Kunst 2024

Von Adler bis Zwintscher

Irmtraud Gutschke

Jeden Tag begrüßt dich ein neues Kalenderblatt. Und nicht nur das: Das Frühstück muss warten, weil erst ein Kunstwerk zu betrachten ist. Und wenn du das Blatt abreißt, was bei so einem Tageskalender ja geschehen soll, bekommst du auch noch Lesestoff. Ich weiß nicht, wie viele Jahre es den „Harenberg Tageskalender Kunst“ schon gibt. Es ist ein Traditionsprodukt, das viele schon nicht mehr missen wollen. Aber der Kalender muss auch jedes Jahr neu sein. Was für eine Herausforderung, immer wieder neu aus dem reichen Fundus der Kunstgeschichte zu schöpfen!

Zwei Frauen ist dieser Kalender zu verdanken: Maria Christina Zopff und Regina Erbentraut. Exzellente Abbildungen in Farbe: Die Auswahl der Bilder sollte möglichst vielfältig sein, verschiedene Epochen umfassen. Abwechslungsreich. Und am Schluss gibt es ein Register, das von Jankel Adler (1895-1949), als Kind chassidischer Juden in Polen aufgewachsen, bis Oskar Zwintscher (1870-1916) reicht. Adlers „Stillleben mit Tee“ zeigt das traditionelle Zopfbrot, Challa genannt, das für den Sabbat gebacken wird. Zwintscher führt uns die Meißner Schlossbrücke vor Augen, aber nicht naturalistisch. Es sei dem Maler um Wirkung gegangen, so heißt es in der Bildbeschreibung, so dass das Gemälde auch eine „surreale Perspektive“ hat.

Die Texte auf der Rückseite der Bilder sind nicht genug zu loben. Um kunstwissenschaftliche Einordnung bemüht, beeindrucken sie zugleich durch ihren einfühlsamen, verständlichen, ja unterhaltsamen Stil. „Meisterwerke der Kunstgeschichte aller Epochen“ sind versprochen, Bilder von über 300 bedeutenden Gemälden und Skulpturen. Sie stammen aus vielen namhaften Museen der Welt. Und auch Museumsdirektoren sind eingeladen, ihre Lieblingswerke zu präsentieren.  

Kalender Harenberg Kunst 2024. 648 S., 22 €.

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