Willkommen in meinem Literatursalon
Irmtraud_Gutschke

Lesen macht glücklich, weil es uns sagt, wer wir sind und wer wir sein wollen, weil wir über uns hinauswachsen, in fremder Haut erleben dürfen, was uns sonst verschlossen bliebe. Heutzutage scheinen wir ja in Informationen zu ertrinken und haben doch das Gefühl, dass uns Wichtiges fehlt. Was ich suche, sind Bücher, die in diesem Sinne nachdenklich machen, ja auch solche, von denen ein Leuchten ausgeht. Viele Jahrzehnte habe ich als Literaturredakteurin mit Hunderten, ja Tausenden von Texten zu tun gehabt, auch selber Bücher geschrieben. Die Neugier auf Neues will ich hier mit anderen teilen.

„literatursalon.online“: Stellen Sie sich vor, wir sind zusammen in einem schönen Saal, und Sie möchten von mir wissen, was sich zu lesen lohnt. Was interessiert Sie denn, frage ich zurück. Politische Sachbücher? Gute Romane und Erzählungen? Spannende Krimis? Bildbände, die man immer wieder betrachten möchte? Mit meiner Auswahl lade ich Sie zu Ihren eigenen Entdeckungen ein.

Irmtraud Gutschke

Wenn Sie mehr über mich erfahren wollen - meine Biografie, meine Bücher und Veranstaltungen - , schauen Sie auf meine Webseite www.irmtraud-gutschke.de

Ich entdecke: Der Nussknacker

Musik, zum Träumen schön

Irmtraud Gutschke

Schon ganz kleine Kinder können sich für die Reihe „Mein kleines Klangbuch“ aus dem Annette Betz Verlag begeistern. „Der Nussknacker“ nach dem bekannten Märchen-Ballett von Peter Tschaikowski ist der zehnte Band Schlau, auf den letzten Seiten auch die andern abzubilden, die ja ebenfalls erhältlich sind. Da werden Wünsche geweckt.

Auch dieser Band bietet auf Knopfdruck Musikaufnahmen in ausgezeichneter Klangqualität und die bewährte Gestaltung durch Delphine Renon. Sieht die kleine Clara eben wie ein Welpe aus. Was soll’s: Es ist ein Märchen. Das sollten Eltern und Großeltern allerdings parat haben, wenn sie das Buch mit Kindern betrachten.

Die Seiten bieten nämlich jeweils nur wenige Zeilen Platz für Texte. Diese müssen noch ausgeschmückt werden. Und das ist Aufgabe der Vorlesenden. Stell dir die Weihnachtsfeier bei Familie Silberhaus vor, wie Clara sich freut, als Herr Drosselmeier kommt. Warum legt sie den Nussknacker zu sich ins Bett? Weil er verletzt ist und er ihr leid tut. Und in der Nacht dieser Lärm. Sind bei dir auch Mäuse im Schlafzimmer? Aber früher war das manchmal so. Dass da der Nussknacker gegen den Mäusekönig kämpfen muss – hör dir die Musik dazu an – ist natürlich ein Märchen. Aber wichtig ist, wie sich Clara einmischt, denn da verwandelt sich der Nussknacker in einen Prinzen, und sie reisen zusammen zur Zuckerfee.

Kann das alles wirklich passiert sein? Clara hat natürlich geträumt. Aber als sie am Morgen aufwacht, steht Herr Drosselmeier bei ihr am Bett und hat seinen Sohn mitgebracht, der eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Nussknacker hat.

Wie gesagt: Vorlesen reicht nicht. Wobei sich die Chance ergibt, dem Kind durch Erzählen noch viel näher zu kommen. Es ist ein Buch, das wie nur wenig andere zum Weihnachtsfest passt. Schließlich beginnt es ja am Weihnachtsabend. Außerdem wird „Der Nussknacker“ landauf, landab als Ballett aufgeführt. Wäre es da nicht eine Idee, zugleich Karten dafür zu erwerben? Dafür müssen die kleinen Zuschauer aber groß genug sein. Schon für Einjährige ist die Musik allerdings zum Träumen schön.

Mein kleines Klangbuch: Ich entdecke „Der Nussknacker“. Illustrationen Delphine Renon. Annette Betz Verlag, 14 S., Hartpappe, 12,95 €.

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