Willkommen in meinem Literatursalon
Irmtraud_Gutschke

Lesen macht glücklich, weil es uns sagt, wer wir sind und wer wir sein wollen, weil wir über uns hinauswachsen, in fremder Haut erleben dürfen, was uns sonst verschlossen bliebe. Heutzutage scheinen wir ja in Informationen zu ertrinken und haben doch das Gefühl, dass uns Wichtiges fehlt. Was ich suche, sind Bücher, die in diesem Sinne nachdenklich machen, ja auch solche, von denen ein Leuchten ausgeht. Viele Jahrzehnte habe ich als Literaturredakteurin mit Hunderten, ja Tausenden von Texten zu tun gehabt, auch selber Bücher geschrieben. Die Neugier auf Neues will ich hier mit anderen teilen.

„literatursalon.online“: Stellen Sie sich vor, wir sind zusammen in einem schönen Saal, und Sie möchten von mir wissen, was sich zu lesen lohnt. Was interessiert Sie denn, frage ich zurück. Politische Sachbücher? Gute Romane und Erzählungen? Spannende Krimis? Bildbände, die man immer wieder betrachten möchte? Mit meiner Auswahl lade ich Sie zu Ihren eigenen Entdeckungen ein.

Irmtraud Gutschke

Wenn Sie mehr über mich erfahren wollen - meine Biografie, meine Bücher und Veranstaltungen - , schauen Sie auf meine Webseite www.irmtraud-gutschke.de

Das große Buch der Mythologie

Die Gabe des Brüllaffen

Von Irmtraud Gutschke

Warum unsere fernen Vorfahren zu Mythen Zuflucht nahmen und was sie dadurch erreichten, wird man Kindern wohl erst erklären müssen. Aber Bücher werden nicht nur von Erwachsenen geschrieben. Wetten, dass „Das große Buch der Mythologie“ sofort den Blick fesselt? Sofort ins Auge fallen die phantasievollen Illustrationen von Laura Brenlla. Und wie Cheiron, der Zentaur dazu einlädt, alle möglichen Sagenwesen kennenzulernen, dürfte Väter, Mütter, Großmütter, Großväter ein wenig neidisch machen, weil sie vielleicht den griechischen Götterhimmel, bestenfalls auch den der Wikinger, aber nur ansatzweise die Mythen der alten Ägypter, der Inder, Chinesen, Maya und Azteken und der Ureinwohner Nordamerikas kennenlernten. Da ist eine Menge nachzuholen. Und bevo das Buch in Kinderhände gelangt – ein Lesealter ab 7 ist angegeben – könnte es durchaus auch Erwachsenen zu Kurzweil taugen.

Gerade jüngst hatte ich etwas über Pegasus zu schreiben und habe den ägyptischen Totengott Anubis im Film gesehen, besser gesagt, einen Mörder, der sich so kostümierte. Wiedererkennen auch der anderen Götter: Brahma, Vishnu, Shiva sind auseinanderzuhalten. Und fast überall gibt es auch eine liebliche Göttin wie Parvati, die männlichen Zorn zu besänftigen vermag. Dass der Brüllaffe bei den Azteken und Maya alle Arten von Kunst wie das Schreiben, die Bildhauerei und die Musik beschützt, finde ich überraschend. Der Große geist der nordamerikanischen Ureinwohner, mitunter Manitu genannt, ist mir am nächsten. Nicht weil ich mit Indianerfilmen aufgewachsen wäre, sondern weil er das ganze Universum umfasst, also ein Bewusstsein dafür weckt, dass die Natur ein Ganzes ist und allen gehört.

Mit einfachen Worten der Erklärung wendet sich Marzia Accantino an uns Leser, stellt diverse Götter und Fabelwesen vor, erzählt dabei Legenden und Märchen.

Marzia Accantino: Das große Buch der Mythologie. Illustrationen Laur Brenlla. Verlag White Star Kids, 80 S., geb., 14,95 €.

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