Kochen macht glücklich
Irmtraud Gutschke
Wie viele Kochbücher hat dieser britische Starkoch wohl schon verfasst? Ich zähle 24. Und immer wieder brauchte er eine neue Idee. In diesem Buch ist „Simply“, das Versprechen: Dass es kaum Mühe macht, die Gerichte zuzubereiten. Nicht nur mir kommt das entgegen. Ich habe doch noch mehr zu tun, als in der Küche zu stehen. Und trotzdem soll es selbstgemacht sein. Und, ja, es ist auch ein Vergnügen, etwas zusammenzurühren, was dann schmeckt. „Kochen kann Ihnen einige der glücklichsten Momente in Ihrem Leben bescheren“, verspricht der Autor. Nun, nicht gleich übertreiben, was die glücklichsten Momente betrifft, aber selbst gemacht ist immer noch besser als fertig gekauft.
Wobei sich der Autor auch vor Konserven nicht scheut, die er phantasievoll in Alltagsgerichte einbaut. Die sind freilich so fotografiert, als ob sie aus einem Sterne-Restaurant stammen würden. Auch das ist anregend: Wie man das Essen serviert. Kleine Mühe, schöne Wirkung. Die Teller müssen groß genug sein, nichts darf verschmieren. Farben erfreuen das Auge.
Rote Bete – wie Jamie Oliver mit ihnen umgeht, allein dadurch ist das Buch inspirierend. Ein ganzes Kapitel gilt der Pasta, ein anderes den Kichererbsen. Erstaunlich was man alles aus ponchiertem Hähnchenfleisch machen kann, wie Früchte aus der Dose zu Variationen anregen. Geniale Ofengerichte werden serviert wie die „Wochenend-Schweineschulter“ oder das „Hähnchen in Brot-Sauce gebacken“. „Verlässlicher süßer Mürbeteig“, das klingt gut und der „dekadente Schokoladenkuchen“ erst …
Jamie Oliver: Simply Jamie. Jeden Tag was Gutes. Verlag Dorling Kindersley, 285 S., geb., 29,95€.